Barcamp München Tag 2 – Wiki Session

Barcamp München zweite Session – genau mein Thema: “Enterprise Wiki Implementierung und Akzeptanz”. Hier die Agenda und die ersten Fragen:

Kann man Chaos & Ordnung überhaupt planen, oder lohnt es sich Energie zu nutzten und kann das eine klassische hierarchische Organisation?

Sind Wikis eine andere Kultur & wie entsteht in dieser das Leben?

Kann jeder mit der Freiheit umgehen & und greift man nicht natürliches Herrschaftswissen an. Und wie kommt man mit den recent changes ala 1984 klar. (gibt es natürliches Herrschaftswissen?)

Ist Mediawiki die beste Software, oder wird wysiwyg total überbewertet

Jeder hat eins, aber keins geht so richtig: Referenzen?

Gibt es WIKI 2.0 ? (z.B. WYSIWYG Editor, Tagging, RPC (SOA), Feeds, Integration in bestimmten Dataflow, Standardisierte Notationssprache (Creole?)

Nach angeregter Diskussion haben wir noch gemeinsam diese Präsentation von Mike Cannon-Brookes kurz durchgeschaut:

Barcamp München Tag 2

OK, es geht weiter. Die erste Session verspricht interessant zu werden – Siegfried Hirsch wird zu Enterprise RSS (wo einsetzen, welche Inhalte, …) sprechen:

Das Blog von Siegfried Hirsch beschäftigt sich mit Nutzen und Anwendung der Content Syndication mit Hilfe von WebFeeds und den Formaten RSS, RDF und Atom.

Stichworte aus dem Vortrag, ergänzt um die eine oder andere Ergänzung:

– Vorstellungsrunde der Teilnehmer (interessante Mischung, u.a. auch Fragen nach sicheren RSS-Feeds, Scuttle etc.)

– Information Overload (nicht nur durch unternehmensinterne Email, aber die CC-Unkultur macht hier schon mal viel aus, Email ist für One2One gut geeignet, nicht aber für One2Many)

– Lösungsansatz RSS (verwendbar für Intranet-Portale, Unternehmenswikis, Weblogs, Social Bookmarking etc etc etc)

– RSS kann ja auch wieder aggregiert, gefiltert etc. werden (sieht man bspw. sehr schön in dieser Visualisierung von Fred Cavazza) … bzw. als “Futter” für den Aufbau einer personalisierten Wissens- und Dokumentenbasis verwendet werden (bspw. indem die Inhalte der abonnierten Feeds bei Bloglines dauerhaft gespeichert werden)

Enterprise 2.0

– Kurz zur Motivation Portale durch Wikis zu ergänzen (und vielleicht auch manchmal zu ersetzen)

– Stolpersteine beim Einsatz von RSS im Unternehmen (Anforderungen an IT, vergrößerte Sicherheitsrisiken durch RSS-Reader mit “Browsing”-Funktionalität)

Im Mittelpunkt der Probleme: interne Inhalte können nicht ausgeliefert werden – interne Feeds sind (sinnvollerweise) HTTPS und SSL-geschützt (und hinter der Firewall), in der Folge werden interne Reader notwendig, diese haben aber erhebliche Bandbreitebedarfe und benötigen Spezialkompetenzen in der internen IT-Abteilung.

– Lösungsansatz Enterprise-RSS-Server (bspw. Newsgator, Attensa, KnowNow, David R10)

Zentral: Auslieferung von internen Inhalten – sei es Blogs, Wikis, Portale + CMS etc etc., ebenso die Integration von nicht web-tauglichen Quellen (könnten ja bspw. auch Reports aus Business Intelligence Systemen, Datenbank-Abfragen, etc. sein, frogpond)

Daneben auch wichtig: Unterstützung von Zusammenarbeit, zuverlässige Zugriffskontrolle (bspw. durch LDAP), Auswertung von Feeds und Optimierung, Filtern, gesteigerte Sicherheit und geringere IT-Anforderungen.

Barcamp München

Barcamp Munich

Da bin ich heute und morgen, u.a. werde ich heute nachmittag eine Session zum Thema “Social Networking Plattformen im Unternehmen” anbieten.

Yellow Pages, Xing und Co. – Infrastruktur für soziale Netzwerke im Unternehmen (mit einem Ausflug in SNA aka Social Network Analysis) – wenig Theorie, dafür Ideen und Anregungen – am Beispiel organisatorisches Wissens- und Innovationsmanagement

Folien zu meiner Session folgen dann später hier, ebenso die Zusammenfassung der Diskussion. Weitere Berichte vom Barcamp München werden vermutlich wieder mit den bekannten Tags versehen, bspw. bei Rivva, Flickr, Technorati etc.

E-Mail ist die Hölle

Da ist was dran, auch wenn die alte Diskussion nicht wieder losgetreten werden sollte. Aber dieses Zitat zeigte mir wieder, dass obwohl die Defizite klar erkannt und als sehr unangenehm empfunden werden, sich im faktischen Einsatz und an der Situation in den Unternehmen nicht viel verändert hat: Mit E-Mail wird ein Instrument für viele Zwecke verwendet, für die es nicht optimal ist und die mit anderen Methoden und Werkzeugen besser erreicht werden könnten. Somit lohnt sich vielleicht eine Bestandsaufnahme zum Thema Email in Unternehmen.

Meine These ist einfach: Email ist ein Kommunikationswerkzeug, kein Kollaborationswerkzeug.

Auch wenn Email oft ausreicht und weit verbreitet ist, hat sie mittlerweile mehr Nach- als Vorteile (und das nicht nur im Vergleich mit Enterprise Wikis). Zentral ist hier:

Wissensaustausch und -weitergabe, jeder Nutzer muss sein eigenes Archiv verwalten, neue Teammitglieder haben keinen Zugriff auf das Wissen in den “gebunkerten” Konversationen, Email generiert Wissenshalden, d.h. zwar aktuelle, umfangreiche aber auch verschlossene Wissensquellen, zudem kommt ein mangelhaftes Management von Attachments und wenig bis kein Dokumentenmanagement sowie wenig Unterstützung von Metadaten.

Diese gewichtigen Nachteile werden kaum davon aufgewogen, dass Mitarbeiter nicht extra angehalten werden müssen das “Wissensmanagementsystem” Email aktiv mit Informationen zu füttern. Email ist heute genauso Teil der täglichen Arbeit, wie es Unternehmenswikis und -blogs in Zukunft sein werden.

Mit dem Einsatz von Social Software Instrumenten im Unternehmen besteht die Chance die One-2-Many-E-Mail-Unkultur* durch andere, bessere Verfahren zu ersetzen. Dann könnte sich Email auch wieder auf das konzentrieren, für was sie eigentlich gedacht ist: den schnellen, asynchronen und einfachen Austausch zwischen zwei Kommunikationspartnern.

* Von der Unsitte massenhafter CCs ganz zu schweigen (“CYA-Kultur – nicht nur in bürokratisch geprägten Organisationen”).

The digital native will drive adoption …

Found this via Lou Paglia: ‘Digital Natives’ are Driving Web 2.0 Adoption into Your Business, which reminded me of the experiences some people reported at the IEEE Web Collaboration workshop, namely that companies that want to attract and retain good employees are well advised to provide them with the knowledge work tools these people need. This includes social networking tools, but also blogs and wikis, which they use to build up and demonstrate their expertise:

As these digital natives grow up, they’re moving into the work force, taking with them blogs, wikis, mashups, RSS feeds and other so-called Web 2.0 social networking tools that will enable them to collaborate more freely in an enterprise environment […]

and

They bring with them a set of expectations of how they will interact and the tools they’ll use to interact, and they can be woefully disappointed walking into organizations that don’t have some of the Web 2.0 tools that they’re used to using for building relationships and getting things done […]

So yes, even when we they aren’t really “technologically literate”, they are socially literate, i.e. they are building up and leveraging their own informal networks, and they see the benefits of fast and flexible (Web 2.0) tools, especially when they learn from their peers that the time and investment to come up-to-speed are quite low.

IEEE Web Collaboration – Lessons Learned

Hier einige meiner Gedanken zum IEEE Web Collaboration Workshop am Freitag in München: Für mich waren insbesondere die Erfahrungen aus den jeweiligen Unternehmen und Einführungsprojekten von Interesse. Damit meine ich nicht nur die Vorträge an sich, sondern auch die Gespräche in den Pausen, die in sehr angenehmer Atmosphäre stattfanden. Ein Grund dafür war sicher, dass viele der Teilnehmer das Thema offen angehen und daher auch neugierig auf Neues waren. So standen denn auch in den Gesprächen an denen ich teilnahm eher die Chancen und Potenziale denn die üblichen Befürchtungen und Sorgen im Vordergrund.

Diese sehr offene Atmosphäre lag sicher auch an der Herangehensweise, die die Vortragenden wählten: Die Betonung der vielfältigen (Innovations-)Chancen sowie Einsatzpotenziale und -arenen. Einige Eindrücke:

Prof. Dr. Matthes (Technische Universität München) erinnerte an die Idealversion betrieblichen Informations- und Wissensmanagement (das “ideale” Wissensportal im Unternehmen) und machte dann deutlich, wie und wo sich durch Social Software neue Chancen ergeben diese alten Aufgaben und Herausforderungen neu und anders anzugehen.

Tonio Fruehauf (Rohde & Schwarz) betonte die Enterprise Social Software zugrundeliegenden Paradigmen und Prinzipien, die sich aus einem Verständnis von Unternehmen als komplexen Systemen ergeben. Er ging hier insbesondere auf die kulturellen Aspekte von Wikis ein, mithin auch Fragen der Akzeptanz und des Change Managements. Leider war hier die Zeit etwas knapp bemessen, ich bin mir sicher dass nicht nur ich hier gerne mehr erfahren und gehört hätte.

Auch bei Karsten Ehms (Siemens AG) wurde deutlich, dass der Roll-Out von Social Software in Unternehmen zwar einerseits geordnet und koordiniert (und unterstützt durch Coaching und Workshops etc.) ablaufen muss, sich aber gleichzeitig durch die offenen Plattformen eine Arena für konnektives, kollaboratives und adaptives Wissensmanagement mit vielen Freiheitsgraden ergibt. U.a. ist hier ein positives Menschen- und Mitarbeiterbild vorteilhaft, gerade wenn weitverbreitete und tiefsitzende Mythen und Vorurteile gegenüber Social Software bestehen.

Klaus Wriessnegger (SAP Inspire) behandelte dann inbesondere die Chancen von Social Software für das Innovationsmanagement, insbesondere um dieses zu beschleunigen bzw. produktiver zu machen. Weil er SAP von Anfang an erlebt hat konnte er zum einen einen sehr lebhaften Rückblick auf SAP als junges, schnell wachsendes Unternehmen (mit “Water Cooler Collaboration” und -Wissensmanagement) geben, zum anderen auf die verschiedenen Ansätze und Ideen um dann später “virtuelle Kaffeeecken” bei SAP einzurichten. Interessant sind u.a. das interne Social Bookmarking Projekt bzw. auch die SAP-interne Social Networking Plattform Harmony …

IEEE : Web Collaboration in Unternehmen

Heute bin ich hier: Web Collaboration in Unternehmen.

Mit dem rasanten Aufstieg von Blogs, Foren und Wikis im öffentlichen Internet stellen sich auch Unternehmen die Frage ob bzw. wie diese interaktiven Kommunikationsmechanismen im Unternehmenseinsatz produktiv eingesetzt werden können.

Welche Mechanismen lassen sich adaptieren, und wo besteht für den Einsatz in Unternehmen Anpassungsbedarf, beispielsweise bei der Frage Offenheit versus Zugriffschutz?

Welche Funktionalitäten sind für die Anwendung erfolgskritisch, welche Softwareplattformen gibt es, und wie lassen sich diese in bestehende IT-Architekturen integrieren?

Ich versuche mal etwas zu bloggen, das Programm (pdf) ist aber recht dicht gedrängt …

IEEE : Web Collaboration in Unternehmen Grußwort