Rückblick auf meine Sessions – Tag 1 des BarCampBerlin3

BarCamp Berlin 3

Ein paar Notizen zum ersten Tag beim BarCamp Berlin 3 – insbesondere zu den von mir besuchten Sessions, die Folien und Notizen zu meiner Session “Unternehmenskultur und Enterprise 2.0” folgen.

  • E-Learning 2.0 (scooyoo.de o.ä.)
  • Wissensmanagement 2.0

Die Session zu E-Learning 2.0 hat mich nicht begeistert, zum einen war das mehr eine Firmenpräsentation, zum anderen war das nicht so innovativ. Im Grunde nicht mehr als die “Internetifizierung” von klassischen Edutainment-Angeboten für Schüler – halt eine Internetplattform. Es waren keine Social-Learning Elemente erkennbar, abgesehen von Dingen, die ich eher kritisch sehe. Was bringt es einem Schüler wenn er sieht dass er auf Platz 267 von 500 Schülern ist (Rating? …) – ebenso fand ich es fragwürdig dass das Feedback im Lernprozess eher trivial war. Auch das Fragendesign (bspw. Lückentexte in die die passenden Worte “hineingezogen” werden müssen) war nicht überzeugend. Ob das der aktuelle Stand des pädagogischen Herangehens für Mittelstufenschüler ist?

Zweite Session zu Wissensmanagement 2.0, mit Stefan Ehrlich von T-Systems MMS, diese hatte mehr einen einführendenCharakter, bzw. war ein Erfahrungsbericht aus dem Einsatz bei der MMS. Einige Notizen:

– alt: Wissensmanagement 1.0 – Informationsverwaltung und -verteilung. Ja, ” “Wissensmanagement” ist zwischenzeitlich aus der Mode gekommen, mit Enterprise Social Software wird das “wiederbelebt”
– einige Ausführungen zu den Erfahrungen der MMS mit dem Teamweb (u.a. wurde auch kurz das Strategie-Wiki angesprochen, das übrigens auch in diesem Interview mit Peter Klingenburg Thema war), zuerst aber zum Hintergrund der Firma. Mit drei Worten: Profit Center Organisation. D.h. auch verteilte Kompetenzen in den einzelnen Centern, mit der Folge dass die Zusammenarbeit in diesen großen Einheiten nicht einfach ist, auch weil verschiedene Sprachen und Terminologien in den verschiedenen Centern bestehen. Gleichzeitig gibt es viele Gemeinsamkeiten, bspw. Projektmanagement als grundlegende Methode.

Die Frage war nun wie die Kommunikation zwischen diesen Einheiten gefördert werden lann (ich würde ergänzen, dass es mehr noch darum geht die Kollaboration zu fördern). Die bis dato verwendete Lösung war es Competence Centers für die bereichsübergreifende Abstimmung zu installieren, diese fokussierten sich vor allem auf diese überall benötigten “Gleich-Kompetenzen”. Allerdings passierte in den ergänzten Competence Centern nicht viel, die Aktivitäten waren überschaubar – nach wie vor waren die Profit-Center der Schwerpunkt des Business (selbstverständlich, ja).

Was also tun? Coaching, Leadership und “Anreizsysteme” (ja, kritisch), Veränderung der Motivationsstrukturen und der Unternehmenskultur, … mehr dazu später im Post zu meiner Session (“Unternehmenskultur und Enterprise 2.0”).

Was wurde bei der MMS gemacht? Relativ ungezwungene Einführung eines Confluence-Wikis als “Experiment” und die Beobachtung was sich an emergenter Nutzung ergab, d.h. was wurde mit dem Werkzeug wirklich gemacht? Eine Beobachtung war es, dass sich auf der Wiki-Plattform die Profit-Center Struktur nicht widerspiegelt – es bilden sich vielmehr thematisch bezogene Communities heraus. Allerdings war bei der MMS die Nutzung der Plattform nicht natürlich, auch hier bestehen nach wie vor Bedenken und Ängste, bspw. vor kritischem Feedback. So nutzen manche das Wiki nur für Basisaufgaben wie bspw. die Vor- und Nachbereitung von Meetings, nun ja das ist meiner Meinung nach nicht notwendigerweise schlecht, die Hauptsache ist es ja dass es überhaupt genutzt wird.

Eine der Erwartungen war es Expertise bzw. Mitarbeiter mit Expertise durch das Wiki leicht auffindbar zu machen – in der Folge wird das Teamweb im wesentlichen auch dafür genutzt. Das zugrundeliegende Paradigma ist mithin: es geht weniger um “Codified Knowledge”, als um das Finden von MA die Probleme lösen können. Klar, personenfokussiertes Wissensmanagement ist prinzipiell ein guter Ansatz – hat aber natürlich auch Nachteile u.a. ist das noch keine Lösung für den Wissenstransfer (und auch keine Lösung wenn die Kompetenzträger das Unternehmen verlassen würden). Kodifiziertes Wissen ist zudem auch nicht einfach, u.a. weil Wissen stark vom Kontext abhängt – in der Folge kann es schlecht zwischen heterogenen Kontexten transportiert werden.

Die MMS plant nun mehr Unterstützung und Verständnis beim Management zu schaffen (die Vorteile zeigen, um Budget und Support etc. zu bekommen), sowie die Einführung eines Employee Social Networks im Unternehmen. Ich denke das macht Sinn, gerade um die “Knowledge Hubs” im Unternehmen zu identifizieren, und diese als Ausgangspunkte für Knowledge Cluster gewinnen. Eine Möglichkeit ist es, dass sich die Kompetenz- und Wissensträger quasi “selbstselektieren” können, und letztlich vorrangig flexible Plattformen bereitzustellen, die die Ausformung der Wissensnetze unterstützt aber nicht vorgibt. Ein Problem ist ja, dass gerade die Mitarbeiter mit den spannendsten Kompetenzen oft am wenigsten Zeit haben, bzw. unwillig sind ihr Wissen zu teilen. Positiv formuliert – oft haben genau diese Leute keine Zeit ihr Wissen zu teilen, sie “fahren besser” wenn sie weniger sichtbar sind, da dann mehr Zeit für die persönlich als spannender empfundenen Sachen bleibt. Dahinter steht die Aufgabe wie man diese Aufgabe der Wissensverteilung zu einer spannenden Aufgabe machen kann bzw. wie man diese Experten (nachhaltig) motivieren kann.

Es geht um die persönliche “job satisfaction” dieser Leute – klar, manche machen das sehr gerne, sind quasi natürliche Evangelisten. Andere wollen mehr Experte bleiben und nicht so viel kommunizieren (und das ist meiner Meinung nach ein weiterer “Leverage Point” – um die Expertise zu skalieren können Knowledge Blogs ein gutes Instrument sein).

Wissensmanagement und Unternehmenskultur

Ulrike hat im Vorfeld der Scope 08 ein Skype-Interview mit Peter Klingenburg, Geschäftsführer der T-Systems Multimedia Solutions in Dresden geführt. U.a. beschreibt er die Idee eines Wissenmanagements “on the fly” – zudem gibt er Einblick in seine Sicht zum Thema Führung von Wissensarbeitern (Vorbild sein und vorangehen). Ein angenehm offenes Gespräch in dem mehr als deutlich wird warum Wissensmanagement so wichtig  für Unternehmen ist, aber auch warum sich viele damit so schwer tun.

Nach wie vor ist es eben doch ein großer Stolperstein für alle Umsetzungsaktivitäten wenn die übliche Einstellung ist, dass Wissen gleich Macht ist. In der Folge wird “Wissen” gehortet und gehütet, mit fatalen Folgen für das Unternehmen. Umso schöner zu sehen wie Peter Klingenburg am Anfang zuerst klar macht wer ihn im Grunde beschäftigt (nein, es ist nicht die MMS) und dann im Laufe des Interviews zum einen die Bedeutung, zum anderen aber auch die Methoden, Einsatzszenarien und Werkzeuge (Wikis, ja) der MMS herausarbeitet:

Adoption patterns and best practices – now Twitter

Tonight I did a quite long comment on Björn’s post at the Enterprise2Open blog on “Microblogging as a Corporate Tool“). These are some thoughts, and essentially my take on the adoption issues with Twitter that are cross-linked and -influenced by the discussions at Centrestage, Communardo (and Cem Basman too).

Björn asked about the requirements we’re seeing (and need to meet) when we want to introduce these tools towards organizations and assumed that “we need Twitter to succeed for the masses before micro blogging can be implemented in a substantial way”. I don’t think so and explain below, but he’s got a very good point in demanding more best-practices and enterprise success stories. Anyway, here’s a quote of what I commented:

I am divided if “understanding” is what we need to drive corporate adoption. Twitter and co. are basically easy to get applications. The way I see it, people don’t use it because they don’t understand and don’t see the altered mode of communication – as it’s so counterintuitive to what we all have learned for long.

Yes, telling and educating corporations about Microblogs won’t hurt (and adding a list of possible usage arenas is a good start too, @Dirk) but I propose to focus on the personal benefits of “ambient initimacy” for knowledge workers and explore usage potentials in project or innovation management from there.

People don’t really care about project documentation and “after action” knowledge reviews (and innovators despise processes and organizational boundaries) – hence, we must provide them with light-weight tools that don’t add much additional work load and that bring instant benefits. This is where Twit’ter, Yammer and co. are coming into play: they are making it easier to feel connected, to communicate and they allow for easy “drill-down” (at least three times: in terms of intensity of debate, in terms of private or public conversation, in terms of engaging into a conversation when I feel so and dropping out from it again when fit).

Now, Laura Fitton prefers “microsharing” to “microblogging” (yes, the latter is pretty common and already a kind of industry standard) and I can see the reasons. It’s not so much blogging, messaging, documenting or whatever. Twitter and co. are also means for sharing time, for caring about your colleagues and professional network.

So, as microsharing alters the patterns and ways of communication within an enterprise, we may need 1) an organizational culture that understands the need and value of “caring for your colleagues (and what are they up to in this d*** project”) and 2) we must understand that people need to use it personally some times to understand its benefits for them and their work.

Btw, somehow this reminds me of the initial reactions of people towards wikis. And with that said, I’ve seen it quite often that when people begin to use their intranet wiki, ideas where this nifty tool (and method to collaborate, dare I say) might be used too emerge quickly. I guess that might happen with enterprise microsharing platforms as well, so it’s more about building a versatile and adaptive platform than getting the usage scenarios right from the very start.

Seeing the light of the future of work …

Luis now provides a nice, little video recorded at his German “See the Light – Thinking Outside the Inbox” tour, speaking of the benefits of innovative collaboration technologies and dropping corporate email, all in all a motivational show. I attended the Stuttgart event and blogged some observations about it then (“Enterprise 2.0 on z/OS“)

[…] covering the background of why I got started with this, what it has been like, the kind of implications I have been exposed to on a daily basis, what social software tools I use on a regular basis to escape e-mail, and, most importantly, how you yourself can get things going as well to re-purpose the way you process work related e-mails. In short, I cover all of the stuff I have written about over here, but perhaps a bit more from the perspective on how it is all down to changing one’s habits as far as sharing knowledge and collaboration is concerned


See the Light – Thinking Outside the Inbox from Luis Suarez on Vimeo.

And here’s the other video Luis did, called “The Future of Work“. I promised to blog about this earlier, but various things have slowed me down (sorry, Luis). Whatever, here it is


The Future of Work by Luis Suarez from Luis Suarez on Vimeo.

[…] the Future of Work and the kind of impact that Social Computing is having within the corporate world today to help drive further into the next level the way we collaborate, share our knowledge and innovate!

Enterprise 2.0 implications and digital natives

Cool, Björn did an extensive wrap-up of the interview Joachim Niemeier did with Prof. Dr. Michael Koch of the Universität der Bundeswehr, Munich (here’s the german language full text of the interview, here’s the corresponding post by Michael Koch).

Let me add my two cents to the discussion, interpreting and expanding on one point I found especially interesting: His observation that just because students and young people are avid users of social networking applications, this has (at least for the time being) no direct business implications.

From my perspective today the students know a lot of tools and services as StudiVZ or Facebook; but IMO it is not clear to many students how these tools can be used effectively within organisations; therefore I believe that the students nowadays are not any further then the enterprises; but this generation will add some more pressure towards the enterprises in order to use social software tools – though they will not enrich the enterprise with some kind of application expertise.

Well, corresponds with my own experiences with students, derived e.g. from supporting a slew of university courses and related events with innovative e-learning and social media tools. Despite the successes we’ve had I hold that only some of todays students are “real digital natives (TM)”. Granted, most are accustomed to all kinds of services, and they use the internet as normal part of their daily lifes. But that doesn’t mean that

  • they know how to leverage these experiences for business purposes,
  • nor are they “naturally” active and creative web-people, and so I doubt that they all will (again oh so naturally) turn out to be active, creative and efficient participants in (business-oriented) Enterprise 2.0 intranets, social networks etc.

And so, while the pressure on companies to alter organizational cultures, processes and routines is surely mounting by Enterprise 2.0, it’s not alone young people entering the workforce that are causing this. Let’s keep this: age and gender are really bad indicators for “digital nativeness”, easy as they seem to be.

One might even argue that it’s rather people like Frank – well-educated, -networked and experienced knowledge workers – that are raising the pressure. Perhaps it’s the retirement of the baby boomers that should get most companies to think about Enterprise 2.0 – i.e. how to retain the considerable tacit knowledge and social capital these people have, how to enhance and retain their productivity (they’re going to work for another 30 years, don’t they?) and how to ensure that these knowledgeable people stay with us when other companies offer so much more flexibility, openness, transparency – i.e. have become Enterprises 2.0?

What do you think? I am not sure if this is a worthwhile discussion to have – and I sure am not interested in a long discussion about definitions and the like – but for understanding target groups for Enterprise 2.0 initiatives this might be interesting?

Speed Geeking a WikiWednesday?

It’s Wednesday again which means that we’re up for another meeting with fellow wiki and Enterprise 2.0 enthusiasts at the MFG Innovation Agency for Baden-Württemberg.

wikiwednesdaystuttgart

This time’s activities and plans are freeform – which means that we can try out various styles and ideas. Still, I’ve got something on the slate, namely I might give a little presentation I did lately at the Intranetforum in Frankfurt and I might recap some learnings and experiences from reboot and the International Forum on Enterprise 2.0 in Varese.

But I would really appreciate it if we can get a more crowdsourced approach – i.e. if you want to present something, please feel free to share them.

And – bingo!- this morning I chatted with Joachim Niemeier and he turned me onto an alternative style and method of meeting: Speed Geeking. Funny name, indeed and probably an interesting approach to crunch more out of a wiki wednesday?

Let’s try something? We’ll speed geek on Enterprise 2.0 ideas, like e.g.:

  • Show us a tool that you’ve found lately – what are the benefits, what makes it so special that you’ve added it to your mode of work. And show us alternatives too, i.e. what may work as well …
  • Tell us some of your experiences lately, about stuff you created, about people you’ve met …
  • Tell us about recent learnings, ideas you’ve encountered, …

PS. Vor dem WikiWednesday findet ein Orgameeting zum geplanten BarCamp Stuttgart (26.09.08 – 28.09.08) statt, ab 17:00 im Vinum:

Enterprise 2.0 on z/OS

I had the pleasure to attend an IBM enterprise 2.0 workshop yesterday at the Böblingen Labs. Found out about it via Luis Suarez. Well, turned out to be a good idea, not only was I able to experience the extended version of Luis’ “Thinking out of the Inbox”, but also got some insights into IBMs mainframe business as a platform for business-critical applications. And yes, these may well include Enterprisey-2.0 stuff. And while I am still favorable of lightweight deployments, I can see their point, especially when coupled with the overall trends around virtualization, cloud computing etc.

The one day workshop (“Web 2.0 and System z”) – organized by Kevin Keller (kevkeller on Twitter) – both touched upon broad underlying motives, concepts and trends (systematized by Ansgar Schmidt under “Gutenberg 2.0”, I just loved the neologism “social translucence”) and downright IT-technological specifics.

Fot the underlying trends I think that the IBMers got it right, e.g. when pointing out the trend towards decentralized social networks, that are organized and supported by distributed players. Yes, add this to data portability and open standards and we’re on the right track. Besides, I got some nice insights into IBMs enterprise social software ideas, e.g. the internal BeeHive social networking platform (I know who called it a waste of time but am not telling …) – where already thousands of IBM employees “connect and share” and IBMs CatTail document sharing platform.

So, in addition to meeting nice people like Martin Packer, I also learned quite a bit. Yes, this is another one of the reasons why we still want to meet up with people in real-life. As Luis puts it, we want to:
– hear the story behind the argument
– confirm what we think we know (and I would also say put our ideas up for testing and refinement)
– decide what to pay attention to
– keep up with fast changing information
– feel connected

Makes a nice list of arguments for coming to the WikiWednesdayStuttgart this evening, although the planned main event has to be delayed onto the future (no I am not telling) we’ll have a nice group of people with expertise to discuss with …