Leider musste ich meine Teilnahme am Intranet 2.0 Forum in Zürich kurzfristig absagen. Das ist sehr schade, ich hatte mich bereits sehr auf das Wiedersehen von bekannten (Stephan Schillerwein u.a.) und unbekannten bzw. bisher nur internet-bekannten Menschen (Leila Summa u.a.) gefreut. Mehr als ein kleiner Trost ist aber die ausgezeichnete Berichterstattung in verschiedenen Blogs, die mir die Aufarbeitung der Veranstaltung ermöglichen. Nicht dabei ist aber nicht dabei und nichts ganzes – ich bin froh dass die Gelegenheit zum direkten Gespräch und zum lockeren Wissensaustausch beim Kaffee (und ein oder zwei Nusstängeli) dank Kongress Media bald wiederkehrt.
Zu den Berichten:
Leila Summa verweist auf ihre Slides (pdf) zum Vortrag “Wanted Mitarbeiter 2.0: Wenn Technologien auf Nutzer warten” und linkt auf Kommentare dazu von Jürg Stuker, CEO von namics.
Saim hat hier eine kurze Zusammenfassung gebloggt, u.a. mit diesem Originalton von Jürg Stuker (meine Hervorhebung):
Jürg Stuker, CEO von namics, zeigt sich von der Wiki-Idee begeistert. Er schildert den Einsatz eines Projekt-Wikis bei namics sehr praxisorientiert. Der Grundgedanke: Je weniger ein linearer Prozess vorliegt umso besser funktioniert ein Wiki, das Änderungen und Aktualisierungen in einem Projekt, durch teamorientiertes Erfassen des Projektgeschehens, sehr viel besser dokumentiert als irgend ein anderes System. Es ist dabei sehr wichtig das gegenseitiger Respekt, Wertschätzung und Vertrauen die Grundregeln eines Wikis sind. Die Einhaltung dieser Regeln wird durch die Verwendung der eigenen Namen und Mail-Adressen unterstützt.
Schön dass er hier selbst noch die wichtigen Erfolgsfaktoren der Implementierung zusammenfasst (“Tipps für den erfolgreichen Wiki-Einsatz in Firmen”, Slides als pdf):
– Ängste aktiv im persönlichen Gespräch adressieren (nicht im selben Medium)
– Ergebnis dauernd über Hierarchie stellen
– Alles was nach Silo oder Wand aussieht, sofort abreissen
– Keine Zugriffs- oder Editierbeschränkungen! (alle User dürfen alles)
– Alle Projektinformationen sind im Wiki zu finden (Vertrauen schafft Vertrauen!)
– Jeder User schreibt seine Wiki-Inhalte selbst!
– Nur persönliche Usernamen und E-Mail Adressen nutzen
– Es braucht einen WikiGnome
– Aktiv Anlässe schaffen, das Wiki zu nutzen
– Min. eine Schlüsselperson (z.B. Schutz vor Ressourcenabzug, Rückendeckung bei Entscheiden) muss zu 100% im Boot sein.
Ich bin zwar mit der Maximalforderung “alle Nutzer dürfen alles” nicht einverstanden weil sie in den Anfangsphasen der Einführung nicht praktikabel ist – stimme ihm aber zu dass dies für viele Unternehmen ein lohnendes Ziel wäre.
Die umfangreichsten Berichte hat ohne Zweifel aber Webonomy von Swisscom gebloggt, Frank hat hier die verschiedenen Posts kurz angerissen und verlinkt, aufgefallen sind mir persönlich der Eintrag zur Präsentation von Leila Summa
[…] im Bereich Intranet vielen Firmen meilenweit voraus und hat erkannt, dass dies ein fundamentales Instrument für den Mindchange Richtung Enterprise 2.0 ist.
und zu Richard Dennisons Vortrag (“Social media im Unternehmensumfeld bei der British Telecom“), interessant:
Lessons learned beim Einsatz von “social media” im Corporate Umfeld:
– Nicht auf die Risiken fokussieren, sondern auf den Nutzen!
– Start small and build slowly! Die Benutzer sollen die Richtung und Geschwindigkeit diktieren.
– Binde die Benutzer so früh wie möglich ein – suceed or fail quickly … and cheaply!
– Binde Legal, HR, Security etc. ein und zeige auf, dass es bei der Einführung von “social media” Funktionen nicht um eine Revolution geht, sondern um eine Evolution.
– Realistische Erwartungen setzen, um Enttäuschunge zu vermeiden
– Den Enthusiasmus der Enthusiastischen nutzen – vor allem wenn es “Seniors” sind.
Daneben hat Webonomy auch noch Jürg Stukers Vortrag ausführlich dokumentiert – vielen Dank.
[…] Intranet 2.0 Forum am 7. Dezember in Zürich (german language) – (german language) posts and slides covering BarCamp RheinNeckar and […]
Meine “Maximalforderung”, dass aller User alle Berechtigungen haben, finde ich als Element des Kulturwandels bei der Nutzung eines Wikis (weiterhin) wichtig.
Tatsache ist, dass nur wenige Leute von ihrem Recht gebrauch machen. Das Zeichen, dass sie dürften ist aber sehr wichtig. Wird dieses Recht ungeschickt eingesetzt, so ist es auch kein Problem, da alle User bekannt sind, eine Versionierung die Unterschiede zeigt und damit ein ideale Weiterbildung stattfinden kann.
[…] Tracking down the presentations from last weeks Intranet 2.0 Forum in Zürich I also checked out the blog (called Inside out) of Richard Dennison, Intranet and Channel Strategy Manager at British Telecom, which I can easily recommend – a blog with a tag line as his must be good (see for yourself, please). […]
Hallo Herr Stuker,
da gibt es sicher verschiedene Change-Philosophien bei der Einführung von Wikis. Zwischen (langsamer) Gewöhnung/Lernen und “Knalleffekt” (“ich darf überall ändern? und andere dürfen meine Sachen auch ändern?”) spannt sich ein breites Feld auf.
Die Kunst der Implementierung ist es in diesem Feld einen praktikablen (und für das jeweilige Unternehmen gangbaren) Weg zu finden. Aber ich würde ich jede Wette eingehen, dass für die meisten Entscheider ACLs etc. ein wichtiges Element von Enterprise Wikis sind – gerade wenn sie weniger auf Kulturwandel als auf schnellen pragmatischen Nutzen zielen.
Umso schöner dass Wikis beiden Anwendungen viel bieten – ich kann sie einerseits als Katalysator (und Brandbeschleuniger) für Wandelprozesse einsetzen, aber auch als ganz konventionelles Werkzeug das bspw. etablierte Intranets ergänzt – nicht ersetzt.
Vielen Dank für die Zusammenfassung und Links.
[…] knowledgeable position – at least, change management has been a recurring theme in this blog like here (and there as well) for […]