60 Prozent der Unternehmen …

… die Botschaft hör ich ja gern, allerdings fehlt mir ein bisschen der Glaube an die Zahlen und der Optimismus geht mir zu weit (“mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen setzt schon heute Blogs, Wikis oder soziale Netzwerke ein”, “haben ihren festen Platz in den Arbeitsabläufen gefunden” – wirklich?). Paradoxerweise gehen mir die gezogenen Schlußfolgerungen denn auch nicht weit genug bzw. muss ich mich fragen, ob das da unten wirklich die entscheidenden Vorteile sind, die durch den Einsatz von Social Software im Unternehmen möglich sind:

Die Wirtschaft setzt auf Web 2.0 – 60 Prozent der Unternehmen wollen Blogs, Wikis und soziale Netzwerke ausbauen.

Die Wirtschaft nutzt immer stärker Web-2.0-Technologien. Etwas mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen setzt schon heute Blogs, Wikis oder soziale Netzwerke ein. 60 Prozent der Firmen wollen diese Technologien künftig weiter ausbauen. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen meinen, Web-2.0-Technologien werden weiter an Bedeutung gewinnen. Dies ergab eine umfassende Studie des Bitkom in Zusammenarbeit mit Oracle, an der über 400 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen teilgenommen haben. Blogs, Wikis & Co. erhöhen die Produktivität der Unternehmen und haben ihren festen Platz in den Arbeitsabläufen gefunden.

[…]

Zwei Drittel derjenigen Unternehmen, die bereits Blogs, Wikis oder soziale Netzwerke einsetzen, haben positive Erfahrungen gesammelt. Unternehmen können Informationen schneller und einfacher recherchieren und somit besser auf neue Markttrends reagieren. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Die Mitarbeiter setzen sich aktiv mit der Unternehmens-IT auseinander. […]

(Pressemitteilung von bitkom gefunden via do it.online)

Hmm, warum nur 60%? Die diskutierten Vorteile sollten doch für 100% der Unternehmen Anreiz genug sein, andererseits – wer will schon dass sich die Mitarbeiter “aktiv mit der Unternehmens-IT auseinandersetzen” …

6 Responses to “60 Prozent der Unternehmen …”

  1. Frank Hamm says:

    Hehe, das klingt ja fast wie “… wer will schon, dass sich die Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen auseinandersetzen? Die sollen gefälligst arbeiten!” 😀

  2. Martin Koser says:

    Frank, war ja auch ein bisschen “tongue in cheek” 😉

    Die Erwartung und Hoffnung dass es durch Social Web Instrumente gelingt, Mitarbeiter zu mehr Engagement zu bewegen ist ja durchaus ehrenhaft – aber wir tun gut daran das nicht an den IT-Werkzeugen festzumachen …

    Ganz im Sinne der alten Daumenregel: 10% ist IT, aber 90% Organisationskultur, Menschen, Leadership, Implementierung – all die “weichen aber unbequemen Sachen”.

  3. Henning says:

    “Die Wirtschaft nutzt immer stärker Web-2.0-Technologien. Etwas mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen setzt schon heute Blogs, Wikis oder soziale Netzwerke ein.”

    Heißt dass, dass (mindestens) einer der Mitarbeiter ein Profil in Xing hat? 😉

  4. Martin Koser says:

    Henning, du streust Salz in Wunden, die ich nur andeuten, aber nicht aufzeigen wollte …

    Wir müssen letztlich auf die KnowTech bzw. weitere Informationen warten, ich vermute bis dahin dass sich die 60% auf eine von Oracle definierte Befragungsgruppe beziehen – die Befragung erfolgte ja in Zusammenarbeit mit Oracle.

  5. Henning says:

    Mit etwas Salz heilen Wunden schneller – auch wenn’s erstmal tierisch weh tut.

  6. Martin Koser says:

    Henning, wir sollten uns mal über die verschiedenen Auslegungen des Hippokrateschen Eids für Change Management Berater unterhalten.

    Oder gibt es einen solchen etwa gar nicht?

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *