Barcamp München

Barcamp Munich

Da bin ich heute und morgen, u.a. werde ich heute nachmittag eine Session zum Thema “Social Networking Plattformen im Unternehmen” anbieten.

Yellow Pages, Xing und Co. – Infrastruktur für soziale Netzwerke im Unternehmen (mit einem Ausflug in SNA aka Social Network Analysis) – wenig Theorie, dafür Ideen und Anregungen – am Beispiel organisatorisches Wissens- und Innovationsmanagement

Folien zu meiner Session folgen dann später hier, ebenso die Zusammenfassung der Diskussion. Weitere Berichte vom Barcamp München werden vermutlich wieder mit den bekannten Tags versehen, bspw. bei Rivva, Flickr, Technorati etc.

E-Mail ist die Hölle

Da ist was dran, auch wenn die alte Diskussion nicht wieder losgetreten werden sollte. Aber dieses Zitat zeigte mir wieder, dass obwohl die Defizite klar erkannt und als sehr unangenehm empfunden werden, sich im faktischen Einsatz und an der Situation in den Unternehmen nicht viel verändert hat: Mit E-Mail wird ein Instrument für viele Zwecke verwendet, für die es nicht optimal ist und die mit anderen Methoden und Werkzeugen besser erreicht werden könnten. Somit lohnt sich vielleicht eine Bestandsaufnahme zum Thema Email in Unternehmen.

Meine These ist einfach: Email ist ein Kommunikationswerkzeug, kein Kollaborationswerkzeug.

Auch wenn Email oft ausreicht und weit verbreitet ist, hat sie mittlerweile mehr Nach- als Vorteile (und das nicht nur im Vergleich mit Enterprise Wikis). Zentral ist hier:

Wissensaustausch und -weitergabe, jeder Nutzer muss sein eigenes Archiv verwalten, neue Teammitglieder haben keinen Zugriff auf das Wissen in den “gebunkerten” Konversationen, Email generiert Wissenshalden, d.h. zwar aktuelle, umfangreiche aber auch verschlossene Wissensquellen, zudem kommt ein mangelhaftes Management von Attachments und wenig bis kein Dokumentenmanagement sowie wenig Unterstützung von Metadaten.

Diese gewichtigen Nachteile werden kaum davon aufgewogen, dass Mitarbeiter nicht extra angehalten werden müssen das “Wissensmanagementsystem” Email aktiv mit Informationen zu füttern. Email ist heute genauso Teil der täglichen Arbeit, wie es Unternehmenswikis und -blogs in Zukunft sein werden.

Mit dem Einsatz von Social Software Instrumenten im Unternehmen besteht die Chance die One-2-Many-E-Mail-Unkultur* durch andere, bessere Verfahren zu ersetzen. Dann könnte sich Email auch wieder auf das konzentrieren, für was sie eigentlich gedacht ist: den schnellen, asynchronen und einfachen Austausch zwischen zwei Kommunikationspartnern.

* Von der Unsitte massenhafter CCs ganz zu schweigen (“CYA-Kultur – nicht nur in bürokratisch geprägten Organisationen”).

The digital native will drive adoption …

Found this via Lou Paglia: ‘Digital Natives’ are Driving Web 2.0 Adoption into Your Business, which reminded me of the experiences some people reported at the IEEE Web Collaboration workshop, namely that companies that want to attract and retain good employees are well advised to provide them with the knowledge work tools these people need. This includes social networking tools, but also blogs and wikis, which they use to build up and demonstrate their expertise:

As these digital natives grow up, they’re moving into the work force, taking with them blogs, wikis, mashups, RSS feeds and other so-called Web 2.0 social networking tools that will enable them to collaborate more freely in an enterprise environment […]

and

They bring with them a set of expectations of how they will interact and the tools they’ll use to interact, and they can be woefully disappointed walking into organizations that don’t have some of the Web 2.0 tools that they’re used to using for building relationships and getting things done […]

So yes, even when we they aren’t really “technologically literate”, they are socially literate, i.e. they are building up and leveraging their own informal networks, and they see the benefits of fast and flexible (Web 2.0) tools, especially when they learn from their peers that the time and investment to come up-to-speed are quite low.

51 pieces of the knowledge management puzzle

Lucas McDonnell collects and presents 51 pieces of the knowledge management puzzle, i.e. specific applications, instruments, approaches and tools. If the list makes one thing clear, it is that knowledge management has roots in many (heterogenous) disciplines, which makes it hard for practitioners to get a grip on it. But is it really important to get to the “true meaning” of knowledge management, when we know that the term is already “worn and torn”?

So I think that avoiding this naming and definition quarrel is of prime importance for all proponents of Enterprise 2.0, i.e. leveraging web 2.0 principles, methods and tools in the enterprise to improve collaboration and knowledge work. Still, I wouldn’t call this complexity and diversity of the KM field a misery alone – it would only be one, if one weren’t able to translate advanced concepts into pragmatic doing and projects.

IEEE Web Collaboration – Lessons Learned

Hier einige meiner Gedanken zum IEEE Web Collaboration Workshop am Freitag in München: Für mich waren insbesondere die Erfahrungen aus den jeweiligen Unternehmen und Einführungsprojekten von Interesse. Damit meine ich nicht nur die Vorträge an sich, sondern auch die Gespräche in den Pausen, die in sehr angenehmer Atmosphäre stattfanden. Ein Grund dafür war sicher, dass viele der Teilnehmer das Thema offen angehen und daher auch neugierig auf Neues waren. So standen denn auch in den Gesprächen an denen ich teilnahm eher die Chancen und Potenziale denn die üblichen Befürchtungen und Sorgen im Vordergrund.

Diese sehr offene Atmosphäre lag sicher auch an der Herangehensweise, die die Vortragenden wählten: Die Betonung der vielfältigen (Innovations-)Chancen sowie Einsatzpotenziale und -arenen. Einige Eindrücke:

Prof. Dr. Matthes (Technische Universität München) erinnerte an die Idealversion betrieblichen Informations- und Wissensmanagement (das “ideale” Wissensportal im Unternehmen) und machte dann deutlich, wie und wo sich durch Social Software neue Chancen ergeben diese alten Aufgaben und Herausforderungen neu und anders anzugehen.

Tonio Fruehauf (Rohde & Schwarz) betonte die Enterprise Social Software zugrundeliegenden Paradigmen und Prinzipien, die sich aus einem Verständnis von Unternehmen als komplexen Systemen ergeben. Er ging hier insbesondere auf die kulturellen Aspekte von Wikis ein, mithin auch Fragen der Akzeptanz und des Change Managements. Leider war hier die Zeit etwas knapp bemessen, ich bin mir sicher dass nicht nur ich hier gerne mehr erfahren und gehört hätte.

Auch bei Karsten Ehms (Siemens AG) wurde deutlich, dass der Roll-Out von Social Software in Unternehmen zwar einerseits geordnet und koordiniert (und unterstützt durch Coaching und Workshops etc.) ablaufen muss, sich aber gleichzeitig durch die offenen Plattformen eine Arena für konnektives, kollaboratives und adaptives Wissensmanagement mit vielen Freiheitsgraden ergibt. U.a. ist hier ein positives Menschen- und Mitarbeiterbild vorteilhaft, gerade wenn weitverbreitete und tiefsitzende Mythen und Vorurteile gegenüber Social Software bestehen.

Klaus Wriessnegger (SAP Inspire) behandelte dann inbesondere die Chancen von Social Software für das Innovationsmanagement, insbesondere um dieses zu beschleunigen bzw. produktiver zu machen. Weil er SAP von Anfang an erlebt hat konnte er zum einen einen sehr lebhaften Rückblick auf SAP als junges, schnell wachsendes Unternehmen (mit “Water Cooler Collaboration” und -Wissensmanagement) geben, zum anderen auf die verschiedenen Ansätze und Ideen um dann später “virtuelle Kaffeeecken” bei SAP einzurichten. Interessant sind u.a. das interne Social Bookmarking Projekt bzw. auch die SAP-interne Social Networking Plattform Harmony …